LAW MEETS SPORTS: Compliance im Sport (Nachbericht)

Am 23. Februar 2023 fand in der Admiral Arena Prater die LAW MEETS SPORTS-Veranstaltung „Compliance im Sport – Know-how für Vereine, Veranstalter und Sponsoren“ in Kooperation mit der EQS Group und der Kanzlei Christina Toth statt. In zwei namhaft besetzten Podiumsdiskussionen wurde über „Compliance & Good Governance im Sport“ sowie „Kinder- und Jugendschutz im Sport“ diskutiert.

Ein aufregender Beginn

Die Pforten der Admiral Arena Prater öffneten um 14 Uhr und so füllte sich der Veranstaltungsort bis zur ersten Podiumsdiskussion zum Thema „Compliance im Sport“ nach und nach. Das Ambiente der Sports-Bar bot rund 60 interessierten ZuhörerInnen Platz. In zahlreichen Gesprächen konnten sich die Gäste bereits vorab austauschen und blickten den kommenden Stunden erwartungsvoll entgegen.

Die Moderation der ersten Podiumsdiskussion übernahm Michael Fiala (sportbusiness.at), der nach einleitenden Worten das Mikrofon an die Gastgeberin Christina Toth übergab. Diese machte es sich eingangs zur Aufgabe, einen Überblick über die Bedeutung von Compliance im Sport zu geben: Was ist überhaupt Compliance und wieso ist dieses Thema wichtig? Dies führte dazu, dass alle Anwesenden mit einem gewissen Vorwissen in die erste Podiumsdiskussion gingen. In der nächsten Stunde ging es unter anderem um folgende Fragen: Welche Rahmenbedingungen sind notwendig, um das Spannungsverhältnis zwischen Ehrenamt und Hauptberuf bestmöglich aufzulösen? Braucht es dazu vereins- bzw. verbandsinterne Verhaltensrichtlinien?

We need Compliance

Neben Christina Toth waren Jürgen Irsigler (Admiral Sportwetten GmbH), Georg Jeitler (Grant Thornton) und Martin Poiger (Österreichischer Judoverband) als Speaker geladen. Das Panel sorgte unter der Leitung von Michael Fiala für einen praxisnahen Wissenstransfer. Eines war den ZuhörerInnen schnell klar: Alle vier können mit geballtem Know-how aufwarten. Im Zentrum der Diskussion stand die Frage, inwiefern Compliance, Good Governance und Verhaltensrichtlinien für Verbands- und Vereinsverantwortliche mehr Berücksichtigung finden können und wie in der Praxis Bewusstsein für die Wichtigkeit dieser Anliegen geschaffen werden kann. Nicht zuletzt die Causa des ehemaligen ÖFB-Präsidenten Gerhard Milletich lieferte der Runde zusätzlichen Gesprächsstoff. Während Christina Toth mit ihrer sportrechtlichen Expertise zu überzeugen wusste, trug Jürgen Irsigler mit Erläuterungen aus Sponsorensicht zu den aufgeworfenen Fragestellungen bei. Martin Poiger ließ das Publikum an der Handhabung des Themas Compliance im Judosport teilhaben. Abgerundet wurde die Diskussion durch praxisnahe Ausführungen des Compliance-Experten Georg Jeitler.

Vergessen wir nicht auf unsere Jüngsten

Nach einer kurzen Verschnaufpause bat Patrick Petschinka (Kanzlei Christina Toth) das Publikum zur zweiten Podiumsdiskussion („Kinderschutz im Sport“). Die neubesetzte Runde setzte sich unter anderem aus der Opfer- und Gewaltschutzrechtsexpertin Patricia Hofmann (Kanzlei Christina Toth) und der klinischen Psychologin und Geschäftsführerin der Kinderschutzzentren „die möwe“ Hedwig Wölfl zusammen, welche die rechtliche Perspektive sowie ein umfassendes Fachwissen im Bereich Kinderschutz in die Runde einbrachten. Reinhard Klaushofer (Professor an der Paris Lodron Universität Salzburg und Leiter des Österreichischen Instituts für Menschenrechte) leistete mit zahlreichen menschenrechtlichen Aspekten seinen Beitrag und wies dabei insbesondere auf Gefahren und Herausforderungen in der Praxis hin. Die vierte Speakerin war Petra Kronberger (ÖSV), ihres Zeichens zweifache Olympiasiegerin im alpinen Skisport. Sie ergänzte die namhafte Runde als Leiterin von Optimal Sports des ÖSV und ließ mit einigen Ansatzpunkten zum Schutz des Nachwuchses im österreichischen Skisport aufhorchen. Neben berührenden Erfahrungsberichten aus der Praxis wurde besonders praxisnah dargelegt, wie Belästigungen, sexuellen Übergriffen und Machtmissbrauch im Sport effektiv begegnet werden kann (Stichwort: Etablierung von Kinderschutzkonzepten).

Darf‘s noch etwas sein?

Nach dem Ende der zweiten Podiumsdiskussion war noch genügend Zeit für abschließende Gespräche zwischen dem Publikum und den ExpertInnen. Damit fand ein lehrreicher Nachmittag bei einem gemütlichen Get-together seinen entspannten Ausklang und weckte nicht zuletzt Vorfreude auf die kommenden LAW MEETS SPORTS-Events im Jahr 2023.

Wir danken allen SpeakerInnen und ZuhörerInnen!

Bild: © lawmeetssports